
Die Entscheidung, einen Hund in die Familie aufzunehmen, ist eine bedeutende Lebensentscheidung, die viele Menschen treffen. Hunde sind nicht nur Haustiere, sie sind Begleiter, Freunde und oft ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens.
Freundschaft
Der Biologe Edward O. Wilson hat die Biophilie-Hypothese aufgestellt. Die besagt, dass wir Menschen uns im Laufe der Evolution immer zusammen mit Tieren entwickelt haben. Zum einen konnten wir sie essen, zum anderen haben sie uns Gefahren angezeigt, waren aber manchmal auch gefährlich für uns. Deswegen haben wir auch heute noch Interesse an Tieren. Wenn friedliche Tiere in unserer Umgebung sind, wissen wir: Hier ist es sicher, hier kann ich entspannen. Und im direkten Kontakt mit Tieren setzt das Streicheln eines warmen, weichen Fells zum Beispiel das Hormon Oxytocin frei, das Stress entgegenwirkt und auch soziale Verbundenheit fördert (Zitat: Psychologin Andrea Beetz im Sonntagsblatt). Besonders Hunde sind aufgrund ihrer Entwicklungsgeschichte sehr loyal und können eine tiefgehende Bindung zu uns aufbauen. Ob beim Spielen im Park oder beim Entspannen auf der Couch – Hunde geben uns das Gefühl, nicht allein zu sein und bieten Trost in Zeiten, in denen wir ihn brauchen.
Früher wurde man oftmals belächelt, wenn man nach einem halben Jahr noch immer traurig über den Tod des geliebten Hundes war. Heute ist das anders: Dass der Hund ein Familienmitglied ist, ist schon fast selbstverständlich.
Aktiver Lebensstil
Hunde brauchen regelmäßige Bewegung, was auch für ihre Besitzer von Vorteil ist. Das tägliche Gassigehen oder das Spielen im Freien fördert die körperliche Aktivität und hilft, einen gesunden Lebensstil zu bewahren. Diese regelmäßigen Aktivitäten können auch Stress abbauen und die Stimmung heben. Mittlerweile weiß man, dass der Aufenthalt im Wald Angst und Depressionen mindert. Auch wurde festgestellt, dass man so dem Burn-out Syndrom entgegenwirken kann. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin können nachhaltig gesenkt werden. So kann in der angenehmen Atmosphäre im Wald Körper und Geist regenerieren. Ohne Hund wären wir wahrscheinlich viel weniger im Grünen und würden diese einmalige Chance verpassen.
Soziale Kontakte
Hunde sind hervorragende Eisbrecher. Ausgänge mit Hund führen oft zu Begegnungen mit anderen Hundebesitzern. Sehr oft kommt es schnell zu Gesprächen und manchmal entwickeln sich interessante Bekanntschaften. So kann ein Hund nicht nur die sozialen Fähigkeiten fördern, sondern auch zu neuen Freundschaften führen. Es spricht sich als Hundebesitzer*in einfach leichter mit einem Gleichgesinnten über die Tiere als mit Menschen, die keinen Vierbeiner an der Leine führen. Da tauscht man sich über Probleme, aber auch über Vorzüge einzelner Rassen oder besondere Eigenheiten des eigenen Hundes aus. So wird manchmal aus einer kurzen Gassirunde ein wunderschöner Nachmittag mit spielenden Hunden und glücklichen Menschen.
4. Emotionale Unterstützung
Die Anwesenheit eines Hundes kann das emotionale Wohlbefinden erheblich steigern. Hunde haben eine beruhigende Wirkung und können helfen, Stress, Angst und Depressionen zu lindern. Die bedingungslose Liebe und Zuneigung, die ein Hund ausstrahlt, wirkt oft trostspendend und kann unser allgemeines Lebensgefühl verbessern.
Eine südkoreanische Forschungsgruppe von der Universität Konkuk in Seoul wollte herausfinden, was im Gehirn des Menschen passiert, wenn er sich auf verschiedene Weise mit einem Hund beschäftigt.
30 erwachsene Teilnehmern führten jeweils acht verschiedene Aktivitäten mit einem gut trainierten Hund durch, zum Beispiel mit einem Spielzeug spielen, Leckerlis geben oder gemeinsame Fotos machen. Dabei wurde bei ihnen ein EEG gemacht, um die elektrische Aktivität des Gehirns aufzuzeichnen, während sie mit dem Hund interagierten. Außerdem gaben sie an wie sie sich unmittelbar nach jeder Aktivität fühlten.
Beim Spiel und bei Spaziergängen nahm in ihrem Gehirn die relative Stärke der Alpha-Band-Oszillationen zu, was man als Zustand entspannter Wachsamkeit bezeichnen kann. Beim Streicheln, sanften Massieren oder Spielen mit dem Hund erhöhte sich die relative Stärke der Beta-Band-Oszillationen, was eine erhöhte Konzentration bedeutet. Die Teilnehmer berichteten, dass sie sich nach den Aktivitäten mit dem Vierbeiner deutlich weniger müde, deprimiert und gestresst fühlten.
Obwohl man davon ausging, dass alle Teilnehmer entweder eigene Hunde besaßen oder Hundeliebhaber waren, stellten die Studienautoren fest, dass ihre Erkenntnisse zukünftig beim Erstellen gezielter tiergestützter Interventionen oder Therapien helfen könnten. Nicht umsonst setzt man Besuchshunde in Altenheimen, Schulen usw ein. Gerade bei Kindern hat man festgestellt, dass sie durch Hunde Rücksicht und Verantwortung für das Gegenüber lernen und sich auch mal zurücknehmen können.
Verantwortung und Routine
Die Pflege eines Hundes erfordert Verantwortung und Struktur. Fütterung, Pflege und regelmäßige Spaziergänge schaffen Routine im Alltag. Dies kann besonders bei Singles oder auch bei älteren Menschen positiv den Tag gestalten. Dann weiß man wieder, warum man morgens aufsteht.
Sicherheit und Schutz
Hunde sind von Natur aus Protektoren. Sie können als natürliche Alarmanlage fungieren und durch ihr Bellen potenzielle Eindringlinge abschrecken. Ein Hund gibt vielen Menschen ein Gefühl der Sicherheit – sowohl zu Hause als auch unterwegs. Aber Vorsicht! So mancher Einbrecher weiß das auch. Deswegen den Hund besser im Haus behalten als ihn auf dem Grundstück laufen zu lassen, damit er nicht durch einen Giftköder außer Gefecht gesetzt werden kann.
Fazit
Die Erlebnisse, die man mit einem Hund teilt, sind oft unbezahlbar. Sei es der erste Spaziergang, das Erlernen neuer Tricks oder einfach die gemeinsamen Momente der Entspannung – Hunde sorgen für viele unvergessliche Erinnerungen und bereichern unser Leben auf vielfältige Weise.
Wer überlegt, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren oder beim Züchter zu holen, trifft im besten Fall eine Entscheidung, die sich in vielerlei Hinsicht positiv auswirkt und dass trotz überall steigender Kosten. Bedenken Sie bitte: Ein kleinerer Hund ist bei vielen Sachen kostengünstiger und oft auch leichter zu handhaben. Bei einem großen Tier steigen entsprechend die Kosten und außerdem ist er manchmal nicht so gut unterzubringen, wenn wir uns mal nicht selbst um ihn kümmern können.
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