Unter anderem finden sich auf den Packungen fĂŒr Hundefutter Werte fĂŒr den Gehalt an Rohasche. Dieses Wort stiftet bei vielen Hundebesitzern Verwirrung. Was macht denn die Asche im Futter?
Das Wort âAscheâ ist fĂŒr den Verbraucher irrefĂŒhrend. Es resultiert daraus, dass man, um die Mineralstoffmenge (und andere anorganische Stoffe) zu ermitteln, das Futter verbrennt. Ăbrig bleibt dann die âAscheâ, die ĂŒber die Mineralstoffe in der Nahrung Aufschluss gibt.
Jetzt sollte man meinen, dass viele Mineralien im Futter etwas Gutes sind und deswegen zu Produkten mit einem hohen Gehalt an Rohasche greifen. Leider kann man das so pauschal nicht sagen.
GrundsĂ€tzlich sind Mineralstoffe etwas Sinnvolles. Sie sind in Haut, Skelett und anderen Strukturen zu finden. Sie sind Bestandteil von KörperflĂŒssigkeiten und beteiligt an StoffwechselvorgĂ€ngen.
Bei einem hohen Rohasche-Anteil sind oft gerade Kalzium und Phosphor in Mengen vorhanden, die den Bedarf des Hundes deutlich ĂŒberschreiten. Das kann zum einen bewirken, dass die groĂen Kalziummengen die Aufnahme von Zink und Kupfer blockieren. Meyer und Zentek legen auĂerdem dar, dass Kalzium in sehr groĂen Mengen gerade bei wachsenden Hunden der gröĂeren Rassen, wenn die FĂŒtterung ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum geschieht, zu Skelettproblemen fĂŒhren kann.
AuĂerdem wird die Verdaulichkeit des gesamten Futters sinken, wenn ein hoher Rohasche-Anteil im Napf landet. Auf der anderen Seite ist die Kotkonsistenz fĂŒr den Hundehalter bei höherem Mineralstoffgehalt meistens leichter aufzunehmen, da er fester ist. Gerade Kalzium wird in groĂen Mengen ĂŒber den Kot ausgeschieden. Viele Hundebesitzer kennen den sogenannten Knochenkot, wenn der Vierbeiner mal zu viel Knochen erwischt hat. Als ideal hat sich ein Knochengehalt von ca. 15-20% herausgestellt. Das entspricht auch den Knochenmengen, die beim Barfen empfohlen werden.
ZusĂ€tzlich werden hohe Rohaschemengen oft sehr kritisch betrachtet, wenn es um die Entstehung von Harnsteinen geht. Hier hat sich bei Versuchen herausgestellt, dass bei der FĂŒtterung von Knochen offensichtlich deutlich weniger Mineralien ĂŒber den Harn ausgeschieden werden, als bei industriell hergestelltem Mineralfutter. Somit liegt die Vermutung nahe, dass eine KnochenfĂŒtterung natĂŒrlicher und fĂŒr den Hund gesĂŒnder ist.
Zusammenfassung:
Empfohlene Richtwerte fĂŒr Rohasche liegen bei Trockenfutter unter 10% und bei Feuchtfutter unter 2%. Wir denken, dass diese Richtwerte sinnvoll sind, damit es nicht zu einem Ăberschuss an Kalzium kommt. Wer barft und sich an die vorgeschlagenen Knochenmengen hĂ€lt, steht auf der sicheren Seite. Wenn ein gesunder Hund zwischendurch mal etwas mit höherem Rohaschegehalt frisst, wird es ihm bestimmt nicht schaden. Problematisch kann es nur bei besonders kleinen, empfindlichen oder bei kranken Hunden werden.
Quelle: Katrin Schaepe, Dissertation UniversitÀt Hannover
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