
Im Moment kocht das Thema gerade wieder einmal hoch!
Seitdem ein Bezirksgericht in Oslo ein Zuchtverbot fĂŒr die Englischen Bulldogge und den Cavalier King Charles Spaniel ausgesprochen hat, streiten sich wieder die Geister.
In Deutschland und auch in Ăsterreich existieren im Tierschutzgesetz Paragraphen, die ein Zucht verbieten, bei der vorhersehbar ist, dass das Tier oder seine Nachkommen Schmerzen, Leiden, SchĂ€den oder Angst haben wird.
Aufgrund Àhnlicher Paragraphen wurde in Oslo das Urteil gefÀllt.
GrundsĂ€tzlich ist es sehr zu begrĂŒĂen, dass man Qualzuchten verbietet. Leider werden damit wieder nicht die âVermehrerâ bzw. der illegale Welpenhandel gestoppt werden, da die Haltung dieser Hunde nicht verboten wurde. Man kann also, wenn man will, irgendwo einen Welpen dieser Rassen kaufen und dann nach Norwegen bringen. Das finde ich inkonsequent, wenigstens fĂŒr den neuen Nachwuchs hĂ€tte man eine Lösung finden sollen. Dass man keine vorhandenen Alttiere einschlĂ€fern lĂ€sst, ist selbstverstĂ€ndlich.
Zuchtvereine gehen nun gegen dieses Urteil an, weil damit primĂ€r die seriösen ZĂŒchter (also die, die man kontrollieren kann) getroffen werden.
Aber was ist âseriösâ? Bekommt man von diesen ZĂŒchtern Hunde, die, wie z.B. bei der Englischen Bulldogge, keine Atembeschwerden haben oder ist der Genpool mittlerweile schon zu klein?
Viele ZĂŒchter, die diese Rassen erhalten möchten, geben sich groĂe MĂŒhe und versuchen alles um gesunde Nachkommen auf die Welt zu bringen.
Die NSPCA (Norwegian Society for the Prevention of Cruelty to Animals) sagt aber, dass es bei diesen beiden Rassen im Moment gar nicht möglich ist, gesunden Nachwuchs zu produzieren. So kam es zu dem Urteil. Ausnahmen werden gemacht fĂŒr Zuchtprogramme, die durch Einkreuzung anderer Rassen die Gesundheitsproblem angehen möchten.
Das hört sich fĂŒr mich doch recht vernĂŒnftig an.
Das Argument, dass man jahrhundertelang an einer traditionellen Hunderasse gearbeitet hat, verstehe ich schon. Meine Frage lautet dazu aber: Warum hat man es so weit kommen lassen? Viele Rassen sahen frĂŒher deutlich gemĂ€Ăigter aus und die Gesundheit war ausschlaggebend bei der Zuchtauswahl. Irgendwann hat man aber angefangen nur auf Ă€uĂere Rassemerkmale zu zĂŒchten. Und damit fing das Ăbel an.
Ich weiĂ nicht inwieweit man hier die Schuldfrage nur auf Hobby-ZĂŒchter (die zu unerfahren sind, was auch immer das heiĂen soll), Vermehrer und Hundeschmuggler schieben kann. Die in den ZuchtverbĂ€nden registrierten ZĂŒchter hĂ€tten dann ja folgerichtig nur gesunde Hunde gezĂŒchtet?
Ich glaube nicht, dass es so einfach ist. SchlieĂlich spielen die Beurteilung durch Richter auf Ausstellungen und Kontrollen durch den Zuchtverband schon immer auch eine groĂe Rolle. Das Problem ist ja nicht neu. TierĂ€rzte prangern viele Rassen schon seit Jahren an.
Zu einem besonders strengen Verfahren kommt es dieses Jahr bei der Vorbereitung der Ausstellung in Oldenburg. Dort sollen sehr viele Rassen nur zugelassen werden, wenn sie entsprechende amtstierÀrztliche Erhebungsbögen vorweisen konnten.
Da fragt man sich schon, ob nicht ĂŒber das Ziel hinaus geschossen wurde. Auf der anderen Seite muss man auch einmal anfangen.
Schauen Sie oben mal auf das Foto. Dieser Cavalier lief jahrelang als Rettungshund und hat kein Training ausgelassen. Er ist sehr alt geworden. So kann es auch gehen!
Wie ist Ihre Meinung dazu? Wir wĂŒrden uns ĂŒber viele Kommentare freuen!
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