
Vor lĂ€ngerer Zeit haben wir hier in diesem Blog schon einmal ĂŒber Wurmkuren und Kotuntersuchungen gesprochen.
Damals haben wir festgestellt, dass Wurmkuren nicht profilaktisch wirken können und somit oftmals ins Leere gehen (80%), wenn keine WĂŒrmer vorhanden sind. Eine Wurmkur ist nur wirksam, wenn auch Parasiten da sind. Klar!
Mit einer Kotuntersuchung kann man WĂŒrmer nachweisen. Das ist auch klar. Hier gibt es aber noch einen anderen bedenkenswerten Ansatz!
Auch beim Sammeln ĂŒber 3 Tage können nicht immer alle WĂŒrmer nachgewiesen werden. Das liegt einfach daran, dass die WĂŒrmer im Darm sein und dort Eier produzieren mĂŒssen. Zwischen der Aufnahme von Wurmeiern bis zum ausgewachsenen Wurm liegen in der Regel ca. 4 Wochen. Eine wurmfreie Kotprobe heiĂt also nicht immer, dass der Hund keine WĂŒrmer hat.
Will man also sicher sein, mĂŒssen es mehrere Kotuntersuchungen hintereinander sein (nach 14 Tagen erneute Untersuchung) oder man lĂ€sst wirklich alle 4 Wochen das ganze Jahr ĂŒber den Kot testen. Hinzu kommt, dass z.B. der Fuchsbandwurm nie einwandfrei festgestellt werden kann, da sich die Glieder des Fuchsbandwurms im Kot nicht von denen des anderen Bandwurms unterscheiden.
Hundebesitzer mit kleinen Kindern, die auf allen Vieren auf dem Boden rumrutschen, sollten die regelmĂ€Ăigen Tests durchfĂŒhren. Wurmeier ĂŒberleben lange in der Umgebung.
Tja, und dann gibt es noch die Möglichkeit der profilaktischen Entwurmung! Sehr, sehr umstritten.
Wir haben uns mal schlau gemacht: Tierarzt RĂŒckert schreibt in seinem Blog, dass die profilaktischen Wurmkuren Sinn machen, weil dann doch immer wieder WĂŒrmer erwischt werden https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20728. Er schwört auf die Empfehlungen von ESCCAP https://www.hund-katze-wuermer.de/parasiten/wuermer/news-tipps/entwurmungstest/.
Beides ist sehr interessant zu lesen und erklÀrt auch den Hintergedanken der profilaktischen Entwurmung.
Besonders schwarz gemalt wird bei diesen Texten die Sache mit dem Fuchsbandwurm. Laut dem bayerischen Landesamt fĂŒr Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist das Sammeln von Beeren, Pilzen usw. in keiner Studie zur Infektion des Menschen mit Fuchsbandwurm als Risiko eingestuft worden. Was noch interessanter ist: Weltweit konnte bisher noch keine Ăbertragung des kleinen Fuchsbandwurms vom Haustier auf den Menschen nachgewiesen werden. (https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/fuchsbandwurm/index.htm)
Hunde können nÀmlich durchaus TrÀger des Fuchsbandwurms sein, besonders wenn sie MÀuse fangen und fressen, die als Zwischenwirt des Fuchsbandwurms gelten.
FĂŒr Hundebesitzer, die das Futter ihrer Hunde selbst herstellen (Barfen oder Kochen) gibt es Entwarnung: Mit Fleisch, das mindestens 1 Woche bei Temperaturen um die 20 Grad minus eingefroren war oder mit einer Kerntemperatur von mindestens 65 Grad erhitzt wurde, kann man den Hund vor Wurmzysten schĂŒtzen.
Trotzdem haben wir das Problem mit der Wurmkur immer noch nicht gelöst. Wir persönlich haben gute Erfahrungen mit Propolis gemacht und auch Abrotanum hat schon gute Erfolge gezeigt (besonders bei Pferden).
Ich denke, dass jeder Hundebesitzer selbst entscheiden muss, ob er die traditionelle profilaktische Entwurmung nutzt, mit einer vernĂŒnftigen Alternative arbeitet oder lieber 4-6 mal im Jahr Kotuntersuchungen machen lĂ€sst. Dabei ist immer zu bedenken, wer im Haushalt lebt, ob kleine Kinder oder kranke Menschen da sind, ob der Hund mit im Bett schlĂ€ft, viele MĂ€use fĂ€ngt oder Flöhe hatte.
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