Giardien gibt es wohl schon seit sehr, sehr langer Zeit (eventuell Jahrmillionen). Es ist also wirklich nichts Neues, wenn ein Hund, eine Katze oder auch ein Mensch Giardien hat.
Woher kommt dann diese Flut an GiadienfÀllen in den letzten Jahren?
Das Testen ist einfacher und besser geworden. Was frĂŒher gar nicht erkannt wurde und als normale Durchfallerkrankung behandelt wurde, wird heute getestet und siehe da: Giardien waren der Auslöser!
Giardien haben immer etwas mit Hygiene zu tun. Gerade in Auffanglagern fĂŒr StraĂenhunde und auch in gröĂeren Tierheimen ist dies sehr schwer umzusetzen. Hat man einen Vierbeiner mit Giardien zu Hause, muss alles sehr sauber gehalten werden (Decke, Betten waschen, Böden gut reinigen, Kot aus dem Garten entfernen, eventuell die Stellen mit kochendem Wassser ĂŒbergieĂen usw.)
Sehr viele Menschen und Tiere haben Zeit ihres Lebens Giardien und bemerken dies gar nicht. Das liegt an einem guten Immunsystem”! Nur wer geschwĂ€cht ist, ob aufgrund von Vorerkrankungen, Stress oder MangelernĂ€hrung wird die Symptome einer Giardiose zeigen.
Wo steckt man sich eigentlich mit Giardien an?
Meistens ist es verschmutztes Trinkwasser! Deswegen bei Giardienbefall auf die Suche nach abgestandenem, brackigen Wasser gehen! Vielleicht steht irgendwo ein alter Eimer herum, in dem sich Wasser gesammelt hat. Oder in den NĂ€he gibt es einen TĂŒmpel der keinen Frischwasserzulauf hat und somit besonders im Sommer NĂ€hrboden fĂŒr allerlei Krankheitserreger sein kann. NatĂŒrlich kann auch ein symptomloser Giardien-Ausscheider verantwortlich sein. Auf jeden Fall mĂŒssen die Zysten der Giardien oral (ĂŒber den Mund) aufgenommen werden.
Wie wird behandelt?
TierÀrzte geben in diesem Fall Fenbendazol (Panacur) oder auch Metronidazol (Metrobactin). Beide PrÀparate töten Giardien ab. Ob man diese damit dann wirklich alle los wird, ist nicht sicher. Oft wird mehrmals behandelt. Tauchen Giardien immer wieder auf, sollte unbedingt nach einer Infektionsquelle gesucht werden. Es kann gut sein, dass sich der Hund immer wieder ansteckt und der gestresste Darm sich noch nicht wehren kann. Ziel der Behandlung ist es, eine Symptomfreiheit zu erlangen. Den Rest könnte ein gesundes, handlungsfÀhiges Immunsystem erledigen.
Um das Immunsystem zu stĂ€rken, gibt es viele Möglichkeiten: Moringa, Katzenkralle und Hanfmehl, sind nur einige davon. Auch hat sich die zusĂ€tzliche Gabe von KrĂ€uterbuttermilch (http://www.barfers.de/giardien.html) und anderen natĂŒrlichen Mitteln bewĂ€hrt, die alle auch direkt den Darm unterstĂŒtzen, damit er sich selbst helfen kann.
Problem bei der Behandlung ist oft der recht heftige Durchfall. Dieser wird meistens mit zusĂ€tzlichen Antibiotika gelindert. Trotzdem kommt er sehr oft wieder. Die Darmschleimhaut in die Lage zu versetzen, sich selbst zu wehren, ist auf jeden Fall besser. Hierzu eignen sich pro- und prĂ€biotische Produkte, auch die FĂŒtterung von Pansen hilft dem Darm.
Bei Giardien keine Kohlenhydrate fĂŒttern!?
Ist das wirklich so? Wovon ernĂ€hren sich Giardien wirklich? Laut dem Buch “Allgemeine Parasitologie” von T. Hiepe, R. Lucius und B. Gottstein leben Giardien von Schleimsubstanzen des DĂŒnndarmgewebes, von Bakterien und Zell- und GewebsabfĂ€llen (Detritus). Das hört sich erst einmal nicht nach Getreide an. Warum kann man trotzdem ĂŒberall lesen, dass Giardien sich von Kohlenhydraten ernĂ€hren? Es ist möglich, dass sich diese Aussage darauf bezieht, dass groĂe Mengen von Kohlenhydraten beim Hund die Darmflora verĂ€ndern. Vielleicht kann diese sich dann nicht mehr so gut gegen Giardien wehren. Detritus (Zell- und Gewebsabfall) kann auch durch EntzĂŒndungen entstehen. Diese können natĂŒrlich auch bei ĂŒbermĂ€Ăiger GetreidefĂŒtterung vorkommen, besonders wenn UnvertrĂ€glichkeiten und Allergien vorliegen.
Es scheint also, kein direkter Zusammenhang zu bestehen, wohl aber ist ein indirekter möglich.
Was fĂŒttere ich denn nun bei Giardien?
Auf jeden Fall eine hochverdauliche gesunde Kost! Das heiĂt: Frisches Fleisch und Innereien, Karotten (man weiĂ, dass diese antibiotisch wirken und gegen die DurchfĂ€lle helfen), GemĂŒse, KrĂ€uter und Obst. Swanie Simon empfiehlt besonders Lebensmittel, die reich an Flavonoiden sind, da diese laut Studien gut gegen Giardien wirken sollen. Ob nun ein stark geschwĂ€chter Patient zusĂ€tzliche Energie durch hoch aufgeschlossene Kohlenhydrate bekommt, bleibt Ihrer Entscheidung ĂŒberlassen. Laut der Meinung von Tierarzt Ralp RĂŒckert (http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19372) kann man den Hund auch mit HillÂŽs i/d gesund fĂŒttern.
Wir denken, hier muss sich dann jeder selbst eine Meinung bilden.
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