Freies Spiel, schön, wenn es möglich ist!

Im Schweizer Hundemagazin hat Roman Huber einen interessanten Artikel ĂŒber seine Beobachtungen zum Sozialverhalten der Hunde geschrieben.

Er ist der Meinung, dass Hunde oftmals zu Sozialverhalten gezwungen werden, das sie eigentlich gar nicht möchten.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Wir haben festgestellt, dass die Hunde sehr unterschiedlich reagieren und das man sehr viel falsch machen kann. Mehr als man je gedacht hat!

Hunde reagieren oft wie wir Menschen. Erst einmal “BeschnĂŒffeln”! Dann entscheiden wir, ob uns das GegenĂŒber gefĂ€llt und man sich nĂ€her kennen lernen will.

Lassen wir unsere Hunde diese Entscheidung selbst fÀllen?

Ich denke, dass wir manchmal meinen, wir wĂŒssten es besser als unserer Vierbeiner. Warum reagieren die Tiere oft so unterschiedlich? Mit einem Hund kommen sie sofort klar, mit dem anderen wird es nie etwas. Der Eine ist sehr aufgeschlossen, der Andere mag sich eigentlich nur mit bestimmten Kumpels abgeben.

Sozialisierung auf Biegen und Brechen ist auf keinen Fall etwas Gutes!

Auch unsere Hunde sollten die Chance haben, sich selbst Freunde zu suchen. Manchmal ist ein gemeinsamer Spaziergang an der Leine besser als Dauerstress fĂŒr einen der Hunde. Bei zwei Hunden merkt man es ziemlich schnell, ob die Chemie stimmt. Bei mehreren wird es schon schwieriger. Hunde neigen dazu, einzelne Individuen zu mobben. Das muss schnell unterbunden werden. Der Gemobbte leidet unter großem Stress, besonders wenn er sich der Situation nicht entziehen kann.

Manche einer hat erst in der “Spielstunde” gelernt, dass er mit Knurren auf andere losgehen muss, damit er Ruhe hat.

Also! Achten Sie auf die Körpersprache Ihres Hundes!

Versucht sich Ihr Hund der Situation ohne Agression zu entziehen: Helfen Sie ihm und geben Sie ihm eine Chance, der Situation zu entkommen! Stellen Sie sich z. B. dazwischen, wenn ein distanzloser anderer Hund nicht auf die freundlichen Zeichen Ihres Vierbeiners reagiert. Und das bevor er anfĂ€ngt, um sich zu beißen!

Hat Ihr Liebling einen speziellen Feind, den er schon auf weite Entfernungen erkennt, versuchen Sie die Situation ruhig zu lösen. Wenn es irgendwie möglich ist, weichen Sie aus! Das entstresst die Situation ungemein. Stacheln Sie Ihren Hund nicht durch Schreien und körperliche Strafen noch zusÀtzlich an! Und Loben, wenn es gut geklappt hat!

GrundsĂ€tzlich sind wir der Meinung, dass jeder Hund die Chance haben sollte, seine Freunde selbst auszusuchen. Trotzdem mĂŒssen auch unsere Vierbeiner genauso wie wir Menschen lernen, mit Anderen klar zu kommen. Wer einfĂŒhlsam reagiert, wird das gut hinbekommen. Und wer einen Hund hat, der lieber einen riesen Bogen um jeden Hund macht, sollte ihm diese Chance geben. Niemand kann zu einem bestimmten Sozialverhalten gezwungen werden und so kommt es dann gar nicht erst zu Agressionen.

Wer den Artikel im Schweizer Hundemagazin lesen möchte, hier der Link: http://hundemagazin.ch/sozialkontakt-−-ist-der-hund-kein-rudeltier-2