Zwischendurch darf es auch mal Gemüse sein.

Zwischendurch darf es auch mal Gemüse sein.

In vielen Foren wird heftig diskutiert, wenn es um den Gemüsetag oder auch um den Fastentag geht.

Folgende Argumente sind zu hören:

  • Nützt sowieso nichts, der Darm braucht viel länger als einen Tag, um zur Ruhe zu kommen
  • Mein Hund bekäme Sodbrennen (Magenschmerzen, Durchfall), wenn er nur Gemüse fressen müsste
  • Mein Hund bekäme an dem Tag keine Energie und kaum Nährstoffe
  • Milchprodukte enthalten ja auch Eiweiß, da kann ich ja gleich Fleisch füttern
  • Der Hundekörper wird beim Barfen sowieso schon entlastet, da brauche ich nicht auch noch Fasten- oder Gemüsetage
  • Mein Hund frisst das nicht
  • Ich mache ja auch keinen Fastentag, warum soll das für den Hund gelten

Viele Hundebesitzer werden durch diese und viele andere Aussagen im Internet extrem verunsichert. Ganz oft hört man auch das Argument, dass die Hunde, sobald sich die Mahlzeit um etwas nach hinten verschiebt, sofort mit saurem Erbrechen reagieren. Ein Fastentag ist also gar nicht mehr möglich. Ist das normal? Reagiert so ein gesunder Hund, wenn eine Fütterung ausfällt? Ist das bei uns Menschen auch so, wenn wir eine Fastenkur machen?

Nein, natürlich nicht. Der Körper eines gesunden Hundes ist darauf ausgelegt, zu den unterschiedlichsten Tageszeiten zu fressen. Erstens stammt der Hund von einem Beutegreifer ab (das Reh kommt ja auch nicht pünktlich um 18.00 Uhr vorbei und ruft: „Friss mich!“) und zweitens hat er in vergangenen Epochen immer wieder Hungerzeiten überstehen müssen (leider gibt es das auch heute noch). Sein Körper ist also eher auf unterschiedliche Nahrungsaufnahme eingestellt, als auf regelmäßige. Mal große Mengen runterschlingen, mal gibt’s nur wenig.

Warum haben so viele Hunde Zivilisationserkrankungen (Diabetes, Adipositas, Herzprobleme usw.)? Neben anderen Ursachen ist oft die Fütterung zu üppig, die abverlangte Leistung zu gering.

Der von uns empfohlene Gemüsetag ist somit eigentlich ein Ersatz für einen Fastentag, um diese Ernährungsgewohnheiten nachzuahmen. Der Gemüsetag reduziert die Gesamtfuttermenge in der Woche nicht. Er verteilt sie nur um. Das Gemüse kann mit Ei oder Fett gefüttert werden oder auch mit Milchprodukten (wenn der Hund sie verträgt). Man weiß mittlerweile, dass Eiweiß nicht gleich Eiweiß ist. Eier und Milchprodukte werden deutlich leichter verdaut. Gerade Hunde mit Nieren- oder Leberproblemen profitieren davon. Die Nieren freuen sich also über diesen fleischfreien Tag. Man sollte aber auf milde gut verdauliche Gemüsesorten (Karotten, Zucchini, Kürbis, Gurke etc.) achten und diese vor dem Pürieren eventuell sogar dünsten. Gemüseflocken können auch eingesetzt werden. Geflocktes getrocknetes Gemüse hat den Vorteil, dass hier die Fasern meistens schon recht gut aufgebrochen sind, was die Verdaulichkeit stark erhöht. Bei getrockneten Raspeln ist das meistens nicht der Fall. Auch der Zusatz von Pseudogetreide (Buchweizen, Amaranth usw.) ist an diesen Tagen gut möglich, besonders wenn Hunde sehr schlank sind.

Hunde bleiben gesund, wenn man sie zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten füttert und die Mahlzeiten nicht immer gleich groß sind (mal richtig satt futtern, mal nur ein kleiner Snack).

Wie schon gesagt, ist der Hund ja ein Beutegreifer und die Beute ist nicht immer verfügbar. Dabei bleibt die errechnete Wochenmenge immer gleich. Überdenken kann man als Hundebesitzer auch mal die Fleischmenge, die der Hund pro Woche bekommt. Oft wird hier des Guten zu viel getan. Proteine halten Körperfunktionen (Muskeln, Fell usw.) am Laufen. Sie sind eigentlich nicht als Energiequelle gedacht. Energiequellen sind primär Fette, aber auch Kohlenhydrate. Besonders durch zusätzliche Fette oder fettreicheres Fleisch kann bei gesunden Hunden die reine Fleischmenge reduziert werden. Das entlastet wieder die Nieren, weil dadurch weniger harnpflichtige Substanzen (Endprodukte des Stoffwechsels z.B. Harnstoff , Kreatinin) ausgeschieden werden müssen.

Es ist also nicht sinnvoll, die Ernährungsgewohnheiten des Hundes mit den unsrigen gleichzusetzen, obwohl eines doch gleich ist: Auch bei uns sind die Mengen meistens zu üppig.