VitamineWir alle wissen, dass es ohne Vitamine nicht geht. Der Körper braucht sie für vielerlei Funktionen. Ohne Vitamine kann kein Tier oder Mensch existieren.

Aber brauchen unsere Hunde zusätzlich Vitaminpräparate?

Hierzu müsste man sich einmal die Mühe machen, den Vitamingehalt einer durchschnittlichen frischen Mahlzeit zu errechnen. Geben wir einem 20kg Hund z. B. täglich 300g Muskelfleisch + 25g Leber + 25g Niere (kann auch über die Woche anders verteilt werden) + 100g Hirse (gekocht oder aufgequollene Flocken) + 100g Gemüse + Distelöl + Leinöl + 50g Kalbsknochen ist der Bedarf des Hundes an Vitaminen im Erhaltungsstoffwechsel im Großen und Ganzen gedeckt (Quelle der Bedarfszahlen: Ernährung des Hundes von H. Meyer/J. Zentek). Natürlich können diese Mengen über die Woche anders verteilt werden. Natürliche Lebensmittel unterliegen Schwankungen. Bei Pflanzen variieren die Werte aufgrund von Jahreszeiten, bei tierischen Produkten liegt es an der Haltung, Fütterung usw. des jeweiligen Schlachtieres. Deswegen ist es wichtig, dass Abwechslung im Futternapf herrscht. So können verschiedene Nährstoffgehalte ausgeglichen werden. Genauso ernähren wir uns ja auch!

Diese Berechnung galt nun für den Erhaltungsstoffwechsel eines gesunden erwachsenen Hundes.

Leider sind nicht alle unsere Hunde gesund und munter. Manche Hunde können aufgrund von Allergien nicht alles zu sich nehmen, andere haben Probleme mit Knochen oder Fetten. Manche fressen keine Innereien (aus welchen Gründen auch immer), andere mögen kein Gemüse. Hinzu kommen die Vierbeiner, die aufgrund von Erkrankungen (Leber, Niere, Pankreas usw.) auf bestimmte Lebensmittel verzichten müssen. Auch verändert sich der Stoffwechsel im Laufe des Lebens, so dass die Aufnahme einzelner Inhaltsstoffe der Nahrung vielleicht nicht mehr so gut funktioniert. Manchmal wird durch Stress und Infektionen einfach mehr verbraucht.

Hier sind ergänzende Produkte gefragt. Sie können eventuell entstandene Lücken füllen, einen erhöhten Bedarf abdecken oder auch in bestimmten Lebenssituationen vorbeugen.

 

Welche Art Vitamine gebe ich denn nun dann: natürliche oder synthetische?

Schauen wir uns deswegen erst einmal den Unterschied an:

  • Synthetische Vitamine sind immer ein laborgefertigtes chemisch reines Produkt. Dadurch kann eine sehr hohe Konzentration erreicht werden. Das kommt in der Natur nicht vor.
  • Synthetische Vitamine werden vom Körper manchmal sogar umgebaut (Vitamin E), damit sie dann in der richtigen Form im Gewebe vorliegen.
  • In Präparaten mit synthetischen Vitaminen sind oft so viele Hilfsstoffe enthalten, dass der Anteil des einzelnen Vitamins nur noch im einstelligen Prozentbereich liegt.
  • Synthetische Einzel-Vitamine sind nicht wirklich empfehlenswert, da sie oft auf andere Nährstoffe angewiesen sind, um ihre Wirkung zu entfalten.
  • Einen Vorteil gibt es jedoch bei synthetischen Vitaminen: sie können aufgrund ihrer Reinheit manchmal auch an Allergiker verfüttert werden (wenn die Hilfsstoffe passen!!!).
  • Außerdem sind sie vom Preis her meistens deutlich günstiger als Naturprodukte.

Ansonsten tut der Körper sich recht schwer mit dieser Vitaminform. Es sind keine Enzyme vorhanden und auch keine Flavonoide, die sich auf den Transport der Vitamine auswirken können.

Natürliche Vitamine liegen im Lebensmittel nie in reiner Form vor.

  • Es gibt Vorstufen, Zwischenstufen und Abbaustufen.
  • Außerdem entfalten die Nährstoffe ihre Wirkung im Körper immer im Zusammenspiel mit und in Abhängigkeit von anderen.
  • Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass pflanzliche Enzyme (Leute lasst Eure Hunde Fallobst essen oder benutzt es bei der Futterzubereitung) im Naturprodukt die Verträglichkeit der Vitamine verbessern, die Wirkdauer verlängern und wahrscheinlich auch die Resorption erhöhen.
  • Das heißt, ohne hier allzu sehr ins Detail zu gehen, wenn wir bei der Hundefütterung auf Vitaminpräparate zurück greifen müssen, sollten es immer natürliche Produkte sein. Hier bieten sich an: Algen, Moringa, Cranimals, Bierhefe, um nur einige zu nennen.

Bei natürlichen Präparaten, die aus Pflanzen gewonnen wurden, ist die Zusammensetzung ähnlich wie im ursprünglichen Nahrungsmittel. Die Verträglichkeit ist meistens sehr gut und wenn man sich an die Dosierungsempfehlungen hält, gibt es eigentlich nie Nebenwirkungen oder gar Intoxikationen.

Zum Schluss, bevor es nächste Woche mit der Beantwortung der anderen Fragen weiter geht, noch ein Satz, der sich mir sehr eingeprägt hat:

„Wenn Vitamine aus der Fabrik besser wären, als ihre Geschwister, die in der Pflanzenzelle heranreifen, dann würde die Natur Tabletten auf Bäumen und Sträuchern wachsen lassen.“                         (Prof. Dr. Dr. Linus Pauling)

 

Quellen:

Ernährung des Hundes von H. Meyer und J. Zentek

Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen von Dr. Edmund Schmidt