
Seit 1.1.2019 herrscht in Berlin Leinenpflicht. Bundesweit ist das nicht einheitlich geregelt. Es macht bei einem Umzug also Sinn, sich zu erkundigen, ob in dem neuen Bundesland Leinenpflicht gilt oder nicht.
Leinenpflicht haben wir unter anderem in: Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und ThĂŒringen. Andere BundeslĂ€nder wie z.B. Bayern und Baden-WĂŒrttemberg verzichten darauf.
Werden nun in Bayern mehr Menschen durch unangeleinte Hunde verletzt als in Berlin? In Berlin war die Zahl mit 625 FĂ€llen 2018 leicht angestiegen. In ganz Bayern waren es 533 FĂ€lle. Der groĂe Freistaat hatte also trotz liberaler Handhabung der Leinenpflicht weniger Verletzungen durch Hunde.
Nichtsdestotrotz sind diese Zahlen nicht belastungsfĂ€hig. Oft werden die BeiĂattacken gar nicht gemeldet oder es sind die Halter betroffen, die vom eigenen Hund verletzt werden.
Man kann also nicht pauschal urteilen: Leinenpflicht hilft bei der Vermeidung von BeiĂunfĂ€llen durch Hunde. Das stimmt so nicht. Warum trotzdem immer wieder StĂ€dte oder Landkreise Leinenpflicht einfĂŒhren, ist eigentlich nicht nachvollziehbar.
Auf der anderen Seite ist es irgendwie traurig, wenn sich die entsprechenden Ămter in der Pflicht sehen, eine allgemeine Leinenpflicht einzufĂŒhren. Vorausgegangen sind dem immer wieder Beschwerden ĂŒber freilaufende Hunde und UnfĂ€lle.
Sicher kann man sagen, dass so mancher Fahrradfahrer auch an die Leine gehört, aber grundsĂ€tzlich wĂ€re es schön, wenn auf den Wegen eine gegenseitige RĂŒcksichtnahme herrschen wĂŒrde.
Es gibt nun mal Menschen, die groĂe Angst vor Hunden haben. Auch der eine oder andere Jogger hat schon einmal unliebsame Erfahrungen mit den Vierbeinern gemacht. Einige Hundebesitzer fĂŒhren sich wirklich auf, als ob der Weg oder der Wald Ihnen gehöre. Sicher tun das auch manchmal die Radler. Aber ist das ein Grund?
Einer muss anfangen. Wenn man möchte, dass das Bundesland, in dem man lebt, weiterhin keine Leinenpflicht einfĂŒhrt, sollte man etwas dafĂŒr tun. Je mehr FuĂgĂ€nger, Jogger und Radler sich positiv ĂŒber die Hundebesitzer als Ganzes Ă€uĂern, um so gröĂer ist die Chance, dass alles so bleibt wie es ist oder sich zum Positiven wendet.
Ich denke, es bricht niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn er im FuĂgĂ€ngergewĂŒhl in der Stadt oder im Wald bei Anblick eines Joggers, seinen Hund beiseite nimmt oder auch anleint. Oft ist ein freundliches “Dankeschön” oder ein nettes GesprĂ€ch die Folge solchen Handelns.
Eine gute Stimmung tut allen gut: Radfahrern, Joggern und Hundebesitzern.
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