Frisches Fleisch

Angeblich ist der Pfotenabdruck beim Klima bei einem gebarften Hund doppelt bis dreifach so groß wie bei seinem Kumpel, der mit Dosenfutter gefüttert wird.

Zu diesem Schluss kommt eine Praktikumsarbeit aus der Schweiz, die bei ESU services GmbH, Schaffhausen, Schweiz angefertigt wurde.

Ist das wirklich so?

Das Argument, das zu dieser Aussage führt, ist: Industrielles Hundefutter besteht aus Nebenprodukten der Fleischverarbeitung! Beim Barfen wird hochwertiges rohes Fleisch genutzt und größere Mengen davon!

Das würde ja heißen, dass industrielles Hundefutter aus Abfällen hergestellt und somit minderwertig ist. Aus diesem Klischee hatte sich die Futtermittelindustrie doch verabschiedet! Angeblich wird doch überall frisches Fleisch, oft auch in Lebensmittelqualität, verarbeitet. Alles Lüge?

Und beim Barfen? Hundehalter, die diese Fütterungsform bevorzugen, füttern also Rinderfilet, Steaks, Putenbrust usw. Die Nutztiere werden extra zur Verwertung für Hundefutter aufgezogen! Stimmt das?

Wir können natürlich nicht für alle Frostfleischhersteller sprechen, aber es ist schon sehr schwer vorstellbar, dass beim Barffleisch für Hunde, Stücke benutzt werden, die man für viel Geld an menschliche Verbraucher verkaufen könnte. Normalerweise ist es eher so, dass wir nur bestimmte Stücke eines z. B. Rindes essen. Die Vollverwertung, wie es früher noch üblich war, ist heute nicht mehr gegeben. Es ist also noch genügend am Rind übrig, das wir gerne unseren Hunden abtreten.

Wer als Barfer etwas für die Klimabilanz tun möchte, kann an ein paar Schrauben drehen:

  • Die Fleischmenge um ein paar Prozent senken.
  • Als Proteinquelle auch Insekten nutzen. Hier ist die Klimabilanz besonders gut und den Hunden schmeckt es.
  • Nicht immer nur Rind füttern. Andere Fleischsorten verbrauchen nicht so viele Ressourcen (z.B. Wild).
  • Gerade bei älteren Hunden fleischfreie Tage einrichten. Das schont Leber und Nieren des Hundes und die Umwelt.

Etwas Gutes hatte die Praktikumsarbeit: Alle Unkenrufe zum Trotz konnte man feststellen, dass die Umweltbelastung der Haustierhaltung in der Schweiz (ich denke, dass es bei uns nicht viel anders ist) nur bei 1,2% der Gesamtbelastung liegt.

Bevor wir also anfangen, unsere Hunde vegetarisch zu füttern oder gar keine Tiere mehr zu halten, sollte an vielen anderen Stellen mehr für die Umwelt getan werden.